Gerichtsvollzieherin? Rechtspflegerin? Verwaltungsassistentin? Schülerinnen fragen nach
Das Ende der Schullaufbahn naht, der Start ins Berufsleben steht kurz bevor. Junge Leute haben bei der Berufsorientierung oft die Qual der Wahl - gerade in Zeiten des Fachkräftemangels. Auch die Justiz steht vor personellen Herausforderungen. "Daher möchten wir uns gezielt in Schulen präsentieren", erklärt Walter Eichinger, Vizepräsident des Landesgerichtes Linz, die Hintergründe des Projektes.
«Hidden Champions» im Justizalltag
Dabei sollen nicht nur die klassischen Rechtsberufe des bzw. der Richter:in und des Staatsanwalts, der Staatsanwältin im Fokus stehen. Vielmehr geht es auch um die «Hidden Champions» der Justizberufe: am BG Rohrbach konkret um den Job der Gerichtsvollzieherin, der Rechtspflegerin und der Verwaltungsassistentin. "In der Verwaltungsassistenz ist man vielfach erste Anlaufstelle für Parteien und Verfahrensbeteiligte. Die verstaubte Amtsstube war einmal – wir sind hautnah in den Verhandlungsalltag eingebunden", meint Sigrid Ernecker, die 2016 ihre Lehre am Oberlandesgericht Linz begonnen hat und 2019 nach Rohrbach gewechselt ist. Hautnah im Geschehen ist auch Verena Erlinger, Gerichtsvollzieherin: "Die Mischung Büro und Außentermine gefällt mir sehr. Außerdem arbeite ich selbstständig und kann mir meine Arbeitszeit flexibel einteilen". Hohe Eigenverantwortung trifft zudem Maria Pirker als angehende Rechtspflegerin: "Nach meiner Ausbildung bin ich Rechtsprechungsorgan – wie eine Richterin! Das ist für mich sehr attraktiv."
Nach zahlreichen Fragen der Schülerinnen startete bereits die Gerichtsverhandlung. Justiz "Face-to-Face" – so lautete demnach die Devise für die Klasse der BBS Rohrbach an diesem Tag.