30 Jahre nach Amoklauf im Bezirksgericht Urfahr: Oberlandesgericht Linz gedenkt Opfern
Der 10. März 1995 zählt zu den dunkelsten Tagen der österreichischen Justiz in der II. Republik und ganz besonders des Oberlandesgerichtssprengels Linz. "Menschen haben an diesem Tag ihr Leben an einem Ort verloren, der eigentlich für faire, kultivierte und friedliche Auseinandersetzungen steht – einem Ort, an dem trotz unterschiedlicher Meinungen und Rechtsstreitigkeiten der Dialog respektvoll und im Rahmen unseres Rechts geführt werden soll", führt Helmut Katzmayr, Präsident des Oberlandesgerichtes Linz, aus. Mit der Niederlegung eines Kranzes zum Gedenken an die Opfer soll symbolisiert werden, dass diese Tat und vor allem die Menschen, die ihr Leben lassen mussten, niemals in Vergessenheit geraten.
Seither höchste Sicherheitsstandards
Die Schaffung eines sicheren Umfeldes bei Gericht – und zwar für Gerichtsbedienstete, Verfahrensbeteiligte und Gerichtsbesucher:innen gleichermaßen – hat seit diesem Ereignis höchste Priorität. Bestmöglicher Schutz ist die Norm.
So wurden infolge des Attentats sukzessive neue Sicherheitsstandards eingeführt und Zugangskontrollen in allen Justizgebäuden umgesetzt. "Der ehemalige Präsident des Oberlandesgerichtes Linz, Dr. Otmar Hanke, hat noch im ersten Eindruck der Ereignisse angekündigt: Künftig muss durch spezielle Kontrollen Vorsorge bei Gericht getroffen werden, dass bewaffnete Personen nicht mehr in Gerichtsgebäude gelangen können. Was in der Folge durch flächendeckende, bei allen Gerichten eingerichtete Zutrittskontrollen auch tatsächlich in die Tat umgesetzt wurde", so Katzmayr.
Die Wirksamkeit dieser Sicherheitsvorkehrungen wird durch Erhebungen bestätigt, die die Zahl der an den Sicherheitsschleusen abgenommenen, gefährlichen Gegenstände dokumentieren. "Die Ergebnisse der letzten Jahre verdeutlichen, dass die verschärften Kontrollen ihren Zweck erfüllen und einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit leisten", berichtet der Präsident. Alleine am Landesgericht Linz wurden im Jahr 2023 über 1000 Messer und über 4000 gefährliche Gegenstände gefunden.
Fotocredit: Oberlandesgericht Linz / Helmchen