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Schwerverletzte Person am Treppelweg in Hallein-Rif - Klärung

Nachdem am 29. September 2023 am Treppelweg in Hallein-Rif eine schwerverletzte 33-jährige Niederösterreicherin aufgefunden worden war, gelang es der Polizei Hallein in enger Kooperation mit der Staatsanwaltschaft Salzburg nun den Sachverhalt zu klären und einen 45-jährigen Serben als Tatverdächtigen festzunehmen.

Passanten fanden die Niederösterreicherin blutüberströmt an der Salzach in Hallein-Rif. Sie verständigten den Notruf und leisteten bis zum Eintreffen der Rettungskräfte Erste Hilfe. Nach ihrer Erstversorgung wurde die 33-Jährige in das Unfallkrankenhaus Salzburg gebracht und aufgrund der lebensbedrohlichen Verletzungen einer Not-Operation unterzogen.

Aufgrund der ungeklärten Umstände, die zur Ursache dieser Verletzungen führten, leitete die Polizei Hallein in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Salzburg umfangreiche Ermittlungen ein. Unter anderem wurde das Gerichtsmedizinische Institut Salzburg mit der Erstellung eines forensischen Gutachtens über Entstehung und Bewertung der Verletzungen beauftragt. Zur Klärung des Vorfalls wurden von Polizei und Sachverständigen Beweismittel und Spuren gesichert. Ergänzend kamen Polizeidiensthunde, Polizeidrohnen sowie Taucher in der Salzach zum Einsatz. In Bezug auf ein etwaiges Tatmittel oder gegnerisches Unfallfahrzeug verliefen diese Suchaktionen jedoch negativ.

Die 33-jährige selbst hat zum Vorfall bis dato keinerlei Erinnerungen. Unter den Spuren an der Kleidung des Opfers stellte die Polizei auch biologische Spuren sicher, unter denen die Experten des Gerichtsmedizinischen Institutes Salzburg eine unbekannte männliche DNA feststellten. Zudem untersuchten Forensiker des Bundeskriminalamtes die Armbanduhr der Verletzten, die sie zum Vorfallzeitpunkt trug. So konnte eine Lackspur unbekannter Herkunft gesichert werden.

Zur Ausforschung von möglichen Zeugen ordnete die Staatsanwaltschaft Salzburg im Oktober 2023 eine Öffentlichkeitsfahndung an, die zu diesem Zeitpunkt keine zweckdienstlichen Hinweise erbrachte.

Die Ergebnisse der von der Staatsanwaltschaft beauftragten gerichtsmedizinischen Gutachter ergaben, dass die Verletzungen der Niederösterreicherin höchstwahrscheinlich durch einen Anprall mit einem festen Körperteil einer weiteren Person auf einem Fahrzeug entstanden sein dürften. Zugleich schloss dieses Gutachten einen Sturz, sowie ein Sexual- oder Gewaltdelikt aufgrund des Verletzungsmusters eher aus.

Da nun vorrangig von einem Unfallgeschehen mit Fremdbeteiligung auszugehen war, zog die Staatsanwaltschaft Salzburg den Ermittlungen einen gerichtlich beeideten Fahrzeug- und Verkehrsunfallsachverständigen bei. Dieser stellte bei seinen Untersuchungen fest, dass es sich bei dem Zweitbeteiligten und Unfallverursacher höchstwahrscheinlich um einen Fahrradfahrer gehandelt haben müsste, der frontal mit 33-Jährigen kollidierte.

Mit diesen Erkenntnissen gingen Polizei und Staatsanwaltschaft im Februar 2024 neuerlich an die Öffentlichkeit, um den Unfallverursacher und/oder Zeugen des Unfalles dazu zu bewegen, sich zu melden oder eventuelle Zeugenhinweise bekanntzugeben. Die Auswertung der dabei eingelangten Hinweise und deren Bedeutung für das weitere Ermittlungsverfahren dauern derzeit noch an.

Abgleich von DNA-Spur führte zu einem Treffer
Zeitgleich führte der fortlaufende Abgleich gesicherter DNA-Spuren mit neu gespeicherten erkennungsdienstlichen Behandlungen von Tatverdächtigen in der Datenbank zu einem Treffer. Dieser ergab eine Übereinstimmung der am Opfer gesicherten DNA-Spur mit einem zu diesem Zeitpunkt im Polizeianhaltezentrum Wien in fremdenpolizeilicher Schubhaft befindlichen und erkennungsdienstlich behandelten 45-Jährigen. Bei dieser Person handelt es sich um einen Serben, der sich die vergangenen Jahre als Unterstandsloser im Bereich Hallein aufgehalten haben dürfte. Unmittelbar nach Erlangen dieser Erkenntnisse ordnete die Staatsanwaltschaft die Festnahme des Mannes an. Er befindet sich derzeit in Untersuchungshaft.

Bei seiner Vernehmung zeigte sich der 45-Jährige hinsichtlich der Kollision mit der 33-Jährigen am Treppelweg geständig. Als Grund für den Zusammenstoß gab er an, dass er ein Problem mit der Fahrradkette gehabt und dabei die Frau übersehen habe. Er habe seine Unfallgegnerin nur aufschreien gehört und sei dann von der Unfallstelle geflüchtete, ohne ihr zu helfen oder weitere Handlungen zu setzen. Das Fahrrad habe er zuvor gestohlen und nach dem Unfall an einer ihm unbekannten Örtlichkeit entsorgt. Der Polizei Hallein gelang es nach intensiver Suche das Unfallfahrrad zu finden und sicherzustellen. Der Abgleich des Fahrradlackes mit der gesicherten Lackspur läuft aktuell.

Mitteilung vom 7. 3. 2024