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Geschichtliches

Die Justizanstalt Schwarzau am Steinfeld ist in einem Schloss untergebracht.

Seinem Ursprung nach war Schloss Schwarzau ein kaiserliches Jagdschloss, welches zu einem nicht mehr exakt bekannten Zeitpunkt zwischen dem 13. und 16. Jhdt. der Adelsfamilie der Grafen Wurmbrand geschenkt wurde. Wilhelm Graf von Wurmbrand und Stuppach ließ im Jahre 1567 die Grundform des heutigen Schlosses erbauen. 1697 wurde der heute noch bestehende Barockbau errichtet, der nach mehreren anderen Besitzern am 27.08.1889 durch Kauf in das Eigentum des Herzogs Robert von Bourbon-Parma gelangte. Unter diesem Besitzer wurde das Schloss durch erhebliche Zu- und innere Umbauten verändert.

Am 21.10.1911 fand in der Schlosskapelle die Hochzeit des nachmaligen letzten habsburgischen Kaiserpaares, des Erzherzogs Karl Franz Josef mit Prinzessin Zita von Bourbon-Parma, statt.

Bald nach Beginn des 1. Weltkrieges (1914) stellte die Familie Bourbon-Parma einen ganzen Trakt des Schlosses als Rekonvaleszentenheim und Spital zur Verfügung. Im Besitz der Familie Bourbon-Parma verblieb das Schloss auch nach dem 1. Weltkrieg, wenn es auch zeitweise als Fremdenpension Verwendung fand und nach dem 2. Weltkrieg von der russischen Besatzungsmacht okkupiert wurde. Erst am 24.11.1951 verkaufte der Alleinbesitzer Herzog Elias aus wirtschaftlichen Gründen das Schloss an die Republik Österreich.

Nach jahrelanger Bautätigkeit und mit einem Aufwand von rund 10 Millionen Schilling (rd. 0,73 Mio. Euro), wurde das Schloss im Dezember 1957 als "Frauenstrafanstalt Schwarzau" in Verwendung genommen. Eine in den Jahren 1993 bis 1999 unter Mitwirkung des Bundesdenkmalamtes und mit einem Aufwand von 135 Millionen Schilling (rd. 9,8 Mio. Euro) durchgeführte Generalsanierung bewirkte, dass aus einem wertvollen sanierungsbedürftigen Baudenkmal und erweiterungsbedürftigen Justizgebäude eine den gesetzlichen Anforderungen des frauenspezifischen Straf- und Maßnahmenvollzuges entsprechende Justizanstalt gestaltet werden konnte, der durch die Unterstellung unter den Denkmalschutz die entsprechende kulturelle Würdigung zuteil wurde.