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Causa Immobilienunternehmen LNR: Anklage gegen Immobilienunternehmer wegen betrügerischer Krida

  • Anklage wegen betrügerischer Krida gegen einen Wiener Immobilienunternehmer im Rahmen seines Insolvenzverfahrens mit rund 82 Millionen Euro Gläubigerforderungen
  • Soll Vermögenswerte in Höhe von zumindest 145.000 Euro beiseite geschafft und damit Befriedigung von Gläubigerforderungen verhindert bzw. geschmälert haben

Presseinformation, 05.09.2025

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft erhebt in der Causa Immobilienunternehmen LNR erstmals Anklage, und zwar gegen einen Wiener Immobilienunternehmer wegen betrügerischer Krida (§ 156 Abs 1 StGB). Eine entsprechende Anklageschrift wurde beim Landesgericht für Strafsachen Wien eingebracht.

Anklage betreffend betrügerische Krida

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Wiener Immobilienunternehmer vor, in einem Zeitraum von Oktober 2024 bis Dezember 2024 übermäßig hohe persönliche Ausgaben in Höhe von rund 145.000 Euro getätigt zu haben, und zwar nachdem über sein privates Vermögen bereits ein Insolvenzverfahren eröffnet worden war. Die Gläubigerforderungen gegen ihn belaufen sich auf mehr als 82 Millionen Euro. Der Immobilienunternehmer hatte ursprünglich teils mit anderen Personen mehrere Gesellschaften betrieben, die sich nun ebenfalls in Insolvenz befinden.
Durch die übermäßig hohen persönlichen Ausgaben soll der Unternehmer die Befriedigung von Forderungen seiner Gläubiger verhindert bzw. geschmälert haben. Die Ausgaben sollen unter anderem für Luxusurlaube, kostspielige Einkäufe und Lokalbesuche getätigt worden sein. Der Strafrahmen beträgt bis zu fünf Jahre Freiheitsstrafe.

Hintergrund: Zur Causa Immobilienunternehmen LNR

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt in der Causa Immobilienunternehmen LNR gegen den besagten Immobilienunternehmer sowie weitere rund zehn natürliche Personen und Verbände u.a. wegen des Vorwurfs des schweren Betruges, der Untreue und der betrügerischen Krida.
Kern der Ermittlungen ist der Verdacht, dass die Beschuldigten wahrheitswidrig gegenüber Banken vorgaben, Miteigentumsanteile an Liegenschaften erwerben zu wollen, um dafür von den Banken entsprechende Kredite zu erhalten. Das System basierte oftmalig auf eigens gegründeten Projektgesellschaften; den Banken waren dabei u.a. Scheinverträge vorgelegt bzw. von den Tätern Scheingeschäfte vorgetäuscht worden.
Gleichzeitig wird einem ebenfalls involvierten Treuhänder vorgeworfen, die jeweiligen auf Treuhandkonten hinterlegten Kreditbeträge ohne entsprechende Erfüllung der Treuhandvereinbarung ausbezahlt zu haben – insbesondere ohne grundbücherliche Besicherung.
Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen sollen rund ein Dutzend Kreditinstitute und mehrere Privatpersonen geschädigt worden sein. Der mutmaßliche Schaden liegt zumindest im hohen zweistelligen Millionenbereich.

Rückfragen und Kontakt:

Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft
Medienstelle
+43 676 8989 23115
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www.justiz.gv.at/wksta