Presseinformation zu millionenschwerem Cannabis-/CBD- und Kryptowährungs-Betrug
Presseinformation, 03.08.2023
- Grenzübergreifende Ermittlungen gegen mehrere Beschuldigte
 - 
Schaden von bis zu einer halben Milliarde Euro weltweit, mehrere tausend
Opfer alleine in Österreich
 
Systematische Fälle von mutmaßlich schwerem Anlagebetrug mit einem 
Gesamtschaden von fast einer halben Milliarde Euro weltweit ermittelt derzeit die 
Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Zusammenarbeit mit
internationalen und nationalen Ermittlungsbehörden. Allein in Österreich zählen 
mehrere tausend Menschen zu den Betrugsopfern, mit einer derzeitigen 
Schadenssumme im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.
In einigen dieser systematischen Fälle wurden zuletzt in Österreich mehrere
Hausdurchsuchungen durchgeführt, gegen mehrere Beschuldigte grenzübergreifend 
ermittelt, und zuletzt auch eine Person in Klagenfurt festgenommen.
Den Anlegern wurden dabei u.a. via Internet gewinnbringende Investments mit 
hohen Renditen vorgespiegelt – einerseits durch sogenanntes „Crowdgrowing“ in 
den gemeinschaftlichen Anbau und Verkauf von medizinischen Cannabis- und CBD-Produkten durch Plattformen wie „Juicy Fields“ und „My First Plant“, und andererseits 
in angeblich eigens geschaffene Kryptowährungen oder Immobilien unter Namen wie 
„EXW“ bzw. „EXW-Wallet und EXW-Token“.
Aufgrund der bisherigen Ermittlungen besteht jedoch der Verdacht, dass die veranlagten Gelder zum überwiegenden Teil tatsächlich nie investiert wurden.
Zur raschen und effizienten Führung der komplexen und systematisch ähnlichen 
Verfahren hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein eigenes 
Ermittlungsteam gegründet, in dem ein Teamleiter mit drei StaatsanwältInnen 
zusammenarbeitet.
Informationen zu den einzelnen Fällen
1. Der Fall „Juicy Fields“
Seit Februar 2023 ermittelt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (nach 
Übernahme von der Staatsanwaltschaft Graz) gemeinsam mit dem Kriminaldienst 
der Polizeiinspektion Leibnitz und mit dem Bundeskriminalamt in dem 
Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche von „Juicy Fields“. Das Verfahren wird 
gegen 5 Beschuldigte, einen Verband sowie unbekannte Täter wegen des Verdachts 
des gewerbsmäßig schweren Betruges geführt.
Im Zuge des Ermittlungsverfahrens fand zuletzt im Juli eine gerichtlich bewilligte 
Hausdurchsuchung, eine Vielzahl von Kontoöffnungen sowie über tausend 
Einvernahmen von Opfern statt. Darüber hinaus wurden von der WKStA 
Rechtshilfeersuchen in mehrere europäische Länder gestellt.
Die genaue Schadenssumme ist noch Gegenstand der Ermittlungen, derzeit beläuft 
sich die europaweit entstandene mutmaßliche Schadenssumme auf über 400 
Millionen Euro. In Österreich wird bis dato von 5.500 geschädigten Anlegern mit 
einem mutmaßlichen Gesamtschadensbetrag in der Höhe von 19 Millionen Euro
ausgegangen.
2. Der Fall „My First Plant“
Hier führt die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft in enger 
Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt (LKA) Klagenfurt (nach Übernahme 
des Verfahrens von der Staatsanwaltschaft Klagenfurt) ein Ermittlungsverfahren 
wegen schweren Betrugs und Geldwäscherei gegen vier natürliche Personen und 
einen Verband. Im Zuge dieses Ermittlungsverfahrens fanden Anfang August
gerichtlich bewilligte Hausdurchsuchungen an 5 Standorten statt. Diese wurden von 
BeamtInnen des LKA Kärnten durchgeführt. Eine Person wurde zudem zuletzt
festgenommen. 
Die genauen Schadensbeträge sind noch Gegenstand der Ermittlungen, jedoch ist 
derzeit von einer weltweiten Schadenssumme von zumindest 16 Millionen Euro 
und insgesamt 17.000 Opfern auszugehen.
3. Der Fall „EXW-Wallet“
Ein weiteres Verfahren des Ermittlungsteams betrifft den Anlagebetrug in der Causa EXW Wallet, das mit My First Plant insofern zusammenhängt, als es sich teils um die gleichen Beschuldigten handelt. Gegen acht Personen davon wurde bereits eine Anklageschrift beim Landesgericht Klagenfurt eingebracht. Die Angeklagten sollen demnach kurz zusammengefasst mehrere Unternehmen samt entsprechender Bankverbindungen und Kryptowallets gegründet haben, die als „EXW Gruppe“ bezeichnet wurden.
Diese haben durch Werbung den Anlegern hohe Renditen in diverse Investments wie Immobilienprojekte, Handel mit Kryptowährungen und eine eigens geschaffene Kryptowährung namens EXW-Token versprochen und damit Opfer um Millionen gebracht. Doch statt in die behaupteten Projekte zu investieren, soll die Herkunft und der Verbleib der Investorengelder durch vielfache Transaktionen verschleiert und schließlich zur Finanzierung des eigenen Lebensstils von den Angeklagten behoben worden sein. Neue Kunden sollen jeweils durch bestehende Kunden auf Gewinnbeteiligungsbasis angeworben worden seien, sodass im Stil eines Pyramidenspiels ein Anreiz geschaffen worden sein soll, möglichst viele neue Kunden dem System zuzuführen.
Rund 40.000 Opfer vornehmlich aus dem 
deutschen Sprachraum und aus dem europäischen Ausland tätigten vermeintliche 
Investitionen in das System „EXW“. Der anklagegegenständliche Schadensbetrag 
beläuft sich auf 14 Millionen Euro. Das Strafmaß beträgt Freiheitsstrafe von einem 
bis 10 Jahre Freiheitsstrafe. Die diesbezüglichen Ermittlungen gegen weitere 14 
Beschuldigte laufen noch. Davon befindet sich eine Person im Ausland in 
Auslieferungshaft. (Siehe diesbezüglich auch Pressemitteilung vom 28. Juni 2023 unter:
Presseinformation der WKStA zur Causa EXW Wallet)
Nähere Angaben zu beschuldigten Personen oder Verbänden bzw zu einzelnen 
weiteren Ermittlungsmaßnahmen können derzeit im Hinblick auf die laufenden 
Ermittlungen nicht gemacht werden. 
Rückfragen & Kontakt: 
Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA)
Medienstelle
+43 676 8989 23115 
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