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Anklage wegen fünf Banküberfällen im Zeitraum November 2023 bis Juli 2024 in Kufstein und Innsbruck

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck hat Anklage gegen einen 25-jährigen Österreicher wegen schweren Raubes und erpresserischer Entführung eingebracht. Mitangeklagt wurde ein 32-jähriger Russe, weil er den Erstangeklagten bei zwei Banküberfällen vor und nach der Tat unterschützt haben soll.

Die beiden Angeklagten wurden unmittelbar nach der am 5.7.2024 in einer Bankfiliale am Mitterweg in Innsbruck verübten Tat beim Verlassen eines Gebäudes auf der gegenüber liegenden Innseite mit dem erbeuteten Bargeld festgenommen und befinden sich seither in Untersuchungshaft.

Durch die umfangreichen Ermittlungen konnten dem Hauptangeklagten in der Folge auch die gleichgelagerten Banküberfälle vom 28.11.2023 und 11.1.2024 in Kufstein sowie vom 20.3.2024 und 16.4.2024 in Innsbruck zugeordnet werden.

Der Hauptangeklagte ging bei den Überfällen durchwegs gleich vor, indem er die Bankfilialen jeweils maskiert betrat, sich in den Schalterbereich begab und dort die Mittarbeiterinnen unter Vorhalt einer Schusswaffe auf Englisch zur Herausgabe von Bargeld aufforderte. Zusätzlich übte er Gewalt aus, indem er die Mitarbeiterinnen aggressiv im Nacken- und Schulterbereich erfasste und herumzerrte.

Bei der letzten Tat am 5.7.2024 hat er eine Bankmitarbeiterin in den Schwitzkasten genommen und ihr eine Faustfeuerwaffe vorgehalten. Einem weiteren Mitarbeiter hat er seinen Rucksack übergeben, „Countdown 30 seconds“ gesagt und auf Englisch bis zehn gezählt, während der Mitarbeiter den Rucksack mit Bargeld aus dem Safe befüllen musste. Dann nahm den Rucksack und flüchtete zu Fuß. Er warf seine Maske in den Inn und begab sich in ein nahegelegenes Gebäude, wo der Zweitangeklagte auf ihn wartete. Nachdem sie den Rucksack samt Tatkleidung und -waffe versteckt und das Bargeld in eine Sporttasche umgepackt hatten, verließen sie das Gebäude. Dabei wurden sie festgenommen.

Die Überfälle selbst dauerten nur zwischen einer halben bis zuletzt zweieinhalb Minuten.

Bei den Überfällen wurde jeweils Bargeld zwischen 10.000 und über 250.000 Euro erbeutet.

Während der Erstangeklagte bisher die Aussage verweigert, bestreitet der mitangeklagte Russe zu den Taten beigetragen zu haben.

Beiden Angeklagten droht im Falle einer Verurteilung eine Freiheitsstrafe von bis zu zwanzig Jahren.

Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig. Ein Termin für die Hauptverhandlung wurde daher noch nicht anberaumt.