Die beiden langjährigen und verdienstvoll tätigen Senatspräsidenten des Oberlandesgerichts Dr. Georg MENARDI und Dr. Wolfram PURTSCHELLER treten mit Ablauf des 31.3.2021 in den dauernden Ruhestand. Ihnen folgen als Senatspräsidentin und als Senatspräsident die Richterin des Oberlandesgerichts Innsbruck Dr. Elisabeth MÜLLER-GRUBER und der Richter des Oberlandesgerichts Innsbruck Dr. Gerhard KOHLEGGER nach. Dr. MÜLLER-GRUBER wird den Vorsitz des Senats 5, Dr. KOHLEGGER den Vorsitz des Senats 3 übernehmen. Neu zum Oberlandesgericht Innsbruck kommen zum 1.4.2021 die Richterin des Landesgerichts Feldkirch Dr. Birgit VETTER und die Richterin des Landesgerichts Innsbruck Mag. Dr. Astrid TANGL.
Der Präsident des Oberlandesgerichts Innsbruck Dr. Klaus SCHRÖDER nahm am 26. März 2021 im Rahmen eines kleinen Festakts im Saal Arlberg die Verabschiedung der beiden Senatspräsidenten Dr. MENARDI und Dr. PURTSCHELLER vor. Im Anschluss daran hieß er die neue Senatspräsidentin Dr. MÜLLER-GRUBER und den neuen Senatspräsidenten Dr. KOHLEGGER sowie die neu zum Oberlandesgericht Innsbruck berufenen Richterinnen Dr. VETTER und Mag. Dr. TANGL willkommen. Mit Dr. VETTER ist es seit Langem wieder gelungen, eine Richterin aus dem Sprengel des Landesgerichts Feldkirch für das Oberlandesgericht Innsbruck zu gewinnen.
Dr. Georg MENARDI wurde am 1.5.1982 zum Richter des Bezirksgerichts Zell am Ziller ernannt. Nach einem kurzen Zwischenspiel am Landesgericht Innsbruck wurde er am 1.5.1988 Vorsteher des Bezirksgerichts Zell am Ziller, das er in der Folge fast sieben Jahre lang mit großem Engagement und höchst erfolgreich leitete. Mit Wirksamkeit vom 1.2.1995 wechselte er an das Landesgericht Innsbruck. Dort war er gut fünf Jahre lang als Berichterstatter in einem zivilen Rechtsmittelsenat tätig, ehe er am 1.7.2000 an das Oberlandesgericht Innsbruck berufen wurde. Seine „Allround-Qualitäten“ befähigten ihn für eine Referententätigkeit sowohl in Straf- als auch in Zivil- und ASG-Senaten. In den Jahren von 2007 bis 2012 war er neben seiner richterlichen Tätigkeit auch als Präsidialrichter für die Aus- und Fortbildung tätig und von 2012 bis 2019 als Leitender Visitator für die Regelrevisionen im gesamten Sprengel verantwortlich. Seit dem 1.3.2019 leitet er den mit ASG-Sachen betrauten Senat 5 des Oberlandesgerichts Innsbruck. Als Leiter der Präsidialabteilung 6 obliegen ihm die Aufgabenbereiche effizienter Organisationsablauf, Personalanforderungsrechnung, betriebliches Informationssystem und Statistik verantwortlich. Sein großes Engagement für die Interessen der Kolleg*innenschaft kam auch durch seine langjährige Standesvertretertätigkeit zum Ausdruck. Er bekleidete von November 1997 bis November 2006 die Funktion des Obmanns der Sektion Tirol der Vereinigung der Österreichischer Richter*innen. Aufgrund seines vielseitigen Engagements wurde er vor Kurzem mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Dr. Klaus Schröder, Dr. Wolfram Purtscheller, Dr. Georg Menardi, Dr. Wigbert Zimmermann
Dr. Wolfram PURTSCHELLER wurde am 1.10.1985 zum Richter des Bezirksgerichts und am 1.4.1990 zum Richter des Landesgerichts Innsbruck ernannt. Sein Aufgabenbereich am Bezirksgericht Innsbruck umfasste Exekutionsangelegenheiten. Am Landesgericht Innsbruck leitete er eine Zeit lang eine arbeits- und sozialgerichtliche Abteilung, ehe er als Referent in einen zivilen Rechtsmittelsenat wechselte. Mit Wirksamkeit vom 1.4.2000 wurde er zum Oberlandesgericht Innsbruck berufen, wo er seine Karriere im Zivilrecht fortsetzte. Seit dem 1.7.2010 bekleidete er das Amt eines Senatspräsidenten des Oberlandesgerichts Innsbruck. Er steht seitdem dem Senat 3 des Oberlandesgerichts Innsbruck, dem Fachsenat für Gesellschafts- und Firmenbuchrecht sowie Arbeits- und Sozialrecht, vor. Seine besonderen Fachkenntnisse bringt er auch in die seit 2015 nebenamtlich ausgeübte Tätigkeit als Richter des Fürstlichen Obersten Gerichtshofs in Liechtenstein ein.
Die neue Senatspräsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Elisabeth MÜLLER-GRUBER begann ihre Richterkarriere mit dem Inkrafttreten des Arbeits- und Sozialgerichtsgesetzes am 1.1.1987 als Richterin des Landesgerichts Innsbruck. Sie leitete fast zwei Jahrzehnte lang eine arbeits- und sozialgerichtliche Abteilung. Nach einigen Jahren als Referentin in einem zivilen Rechtsmittelsenat des Landesgerichts Innsbruck wechselte sie am 1.12.2008 an das Oberlandesgericht Innsbruck. Sie arbeitet seitdem durchgehend im arbeits- und sozialgerichtlichen Senat 5 des Oberlandesgerichts Innsbruck, dessen Vorsitz sie nun als Senatspräsidentin übernimmt. Ihre herausragenden fachlichen Qualitäten und ihre Sozialkompetenz prädestinieren sie für ihre neue Führungsaufgabe.
Exzellentes Wissen werden auch dem neuen Senatspräsidenten des Oberlandesgerichts Dr. Gerhard KOHLEGGER bescheinigt. Dr. KOHLEGGER wurde am 1.3.1987 zum Richter des Landesgerichts Innsbruck ernannt. Er war von Anfang an als Berichterstatter in einem zivilen Rechtsmittelsenat tätig. In den Jahren von 1997 bis 1999 war er dem Bundesministerium für Justiz dienstzugeteilt. Seit dem 1.8.2007 ist er Richter des Oberlandesgerichts Innsbruck und als Referent im Senat 3 des Oberlandesgerichts Innsbruck eingesetzt, dem Fachsenat für Gesellschafts- und Firmenbuchrecht sowie Arbeits- und Sozialrecht. Dr. KOHLEGGER war der erste Richter in Westösterreich, der sich in den 90er-Jahren zum „akademisch geprüften Europarechtsexperten“ ausbilden ließ. Er war neben seiner richterlichen Karriere immer auch wissenschaftlich tätig. Er kann eine ebenso reichhaltige wie auch anerkannte Publikations-, Vortrags- und Lehrtätigkeit vorweisen.
Dr. Klaus Schröder, Dr. Elisabeth Müller-Gruber, Dr. Gerhard Kohlegger
Mit den beiden Richterinnen des Landesgerichts Dr. Birgit VETTER und Mag. Dr. Astrid TANGL rücken zwei höchst ambitionierte und mit hervorragenden Fachkenntnissen ausgestattete Richterinnen in das OLG-Gremium nach. Sie konnten sich im Bewerbungsverfahren unter zahlreichen Bewerber*innen durchsetzen.
Dr. Birgit VETTER wurde am 1.5.2003 auf die Planstelle einer Richterin des Landesgerichts Feldkirch ernannt. Sie war zunächst als Vertretungsrichterin dem Bezirksgericht Bregenz zugeteilt. Mit Wirksamkeit vom 1.1.2006 wurde sie zur Richterin des Bezirksgerichts Bregenz ernannt. Sie bearbeitete dort Zivilsachen, später auch Exekutionssachen. Am 1.1.2011 wechselte sie zum Landesgericht Feldkirch, wo sie die Leitung einer Zivilabteilung übernahm. Ab dem 1.12.2013 bearbeitete sie auch Insolvenzsachen. In beiden Sparten erwarb sie sich einen ausgezeichneten Ruf. Erst im vergangenen Herbst tauschte die 50-Jährige ihre Tätigkeit in Zivilsachen gegen eine Referententätigkeit in einem zivilen Rechtsmittelsenat.
Mag. Dr. Astrid TANGL wurde mit Wirksamkeit vom 1.10.2004 zur Richterin des Landesgerichts Feldkirch ernannt und wurde als Vertretungsrichterin beim Bezirksgericht Dornbirn eingesetzt. Am 1.9.2006 wechselte sie in den Sprengel des Landesgerichts Innsbruck und wurde auf die Doppelplanstelle Bezirksgericht Innsbruck/Bezirksgericht Telfs ernannt. Schließlich wurde sie am 1.1.2007 ausschließlich Richterin am Bezirksgericht Telfs. In ihren ersten Richterjahren bearbeitete sie unter anderem familienrechtliche Angelegenheiten, Jugendstraf- und Zivilsachen. Mit Wirksamkeit vom 1.11.2011 wechselte sie zum Landesgericht Innsbruck und war viele Jahre lang in einem zivilen Rechtsmittelsenat tätig. Mit 1.1.2018 übernahm sie neben ihrer entsprechend reduzierten Rechtsmitteltätigkeit auch die Leitung einer Zivilabteilung. Mag. Dr. TANGL war vor ihrer Ernennung zur Richterin bereits sehr erfolgreich wissenschaftlich tätig. Sie absolvierte nach dem Studium der Rechtswissenschaften und der Geisteswissenschaften im Rahmen ihrer akademischen Ausbildung Auslandsstudien unter anderem an der University of Florida und an der Université Paris XII. Zwei Jahre lang war sie auch Universitätsassistentin am Institut für Zivilrecht an der Universität Innsbruck. Auch heute arbeitet die 48-Jährige neben ihrer Tätigkeit als Richterin noch als Lehrbeauftragte an der Universität Innsbruck.
Wir wünschen den mit Ablauf des 31.3.2021 in den Ruhestand übertretenden Senatspräsidenten Dr. Georg MENARDI und Dr. WOLFRAM PURTSCHELLER alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt, vor allem Gesundheit, Glück und Zufriedenheit. Der neu ernannten Senatspräsidentin des Oberlandesgerichts Dr. Elisabeth MÜLLER-GRUBER und dem neu ernannten Senatspräsidenten des Oberlandesgerichts Dr. Gerhard KOHLEGGER sowie den neu ernannten Richterinnen des Oberlandesgerichts Dr. Birgit VETTER und Mag. Dr. Astrid TANGL gratulieren wir von ganzem Herzen zu den neuen Funktionen und wünschen viel Erfolg, Freude und Kraft bei der Bewältigung der neuen Aufgaben.
Innsbruck, am 26. März 2021
Leiter der Medienstelle des Oberlandesgerichts Innsbruck
Dr. Wigbert Zimmermann
