ZDF erneut zu Gast am Landesgericht Linz: Spannende Einblicke in zwei außergewöhnliche Kriminalfälle
Fall 1: Kopflose Leiche an der Grenze (2002)
Am 1. November 2002 entdeckten Spaziergänger in Deutschland, nahe der österreichischen Grenze, den nackten Körper einer Frau ohne Kopf. Zur gleichen Zeit meldete in Österreich ein Sohn seine 43-jährige Mutter als vermisst. Bald stellte sich heraus, dass es sich bei der Toten um die Vermisste handelte.
Die Ermittlungen ergaben, dass die Frau eine Beziehung zu einem damals 70-jährigen Mann unterhielt, von dem sie wiederholt erhebliche Geldbeträge erhalten hatte. Spuren, insbesondere am Fahrzeug des 70-Jährigen, belasteten ihn schwer. Als Motiv für die Tat stand der finanzielle Druck durch das Opfer im Raum. Obwohl er zunächst leugnete, legte er einige Tage nach seiner Inhaftierung ein handschriftliches Geständnis ab. Er gab an, die Frau erschossen und ihr anschließend den Kopf abgetrennt zu haben. Der Kopf blieb jahrelang verschwunden und wurde erst 2009 in Österreich aufgefunden.
Der Täter wurde zu 15 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.
Fall 2: „Glätteisen-Mord“ (2012)
Am 23. Oktober 2012 wurde in einer Wohnung in Auberg (Bezirk Rohrbach) die Leiche einer Frau entdeckt. Zunächst deutete alles auf Suizid hin. Ermittlungen und Zeugenaussagen weckten jedoch Zweifel. Der Verdacht auf ein Tötungsdelikt bestätigte sich. Der Ex-Freund des Opfers, mit dem sie Jahre zuvor eine Beziehung geführt hatte, wurde zunächst als Zeuge vernommen. Für die damals noch falsch eingeschätzte Tatzeit konnte er aber ein Alibi vorweisen.
Anfang Oktober 2012 hatte er überraschend wieder Kontakt zur Frau aufgenommen. Die Trennung lag zwar Jahre zurück, war für ihn allerdings schwer verkraftbar. Im Zuge einer Einvernahme gab er freiwillig eine DNA-Probe ab. Die Auswertung ergab 18 DNA-Spuren des Mannes an Leiche, Kleidung und Strangulationswerkzeug – einem Glätteisenkabel. Seine Erklärung einer „sekundären Spurenübertragung“ ließ sich aufgrund der Menge und Lage der Spuren ausschließen.
Der Angeklagte wurde im Mai 2013 wegen Mordes zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Im Berufungsverfahren wurde das Strafmaß auf 18 Jahre herabgesetzt.
Blick hinter die Kulissen der Justiz
Wie bereits beim Dreh zum Fall "Tibor Foco", begleiteten erneut Walter Eichinger, Vizepräsident und Mediensprecher des Landesgerichtes Linz, sowie Ulrike Breiteneder, Erste Staatsanwältin und Mediensprecherin der Staatsanwaltschaft Linz, das ZDF-Team. Sie gaben spannende Einblicke in die Ermittlungs- und Verfahrensabläufe zweier Fälle, die die Öffentlichkeit nachhaltig beschäftigt haben.
Die Beiträge werden in der ZDF-Reihe hallo deutschland zu sehen sein.



Fotocredit: LG / StA Linz / Helmchen/Ketter