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Geschichtliches

Das ursprüngliche Gefangenenhaus Innsbruck befand sich in der Schmerlingstraße in Innsbruck und wurde am 06.10.1887 bezogen. Die Häftlinge übersiedelten damals aus dem so genannten Kräuterhaus. Die Belagsfähigkeit war für Männer 128 Plätze, für Frauen 26 Plätze, also insgesamt für 154 Personen gegeben.
Bis zum Ende des I. Weltkrieges war der Betrieb in diesem Gefangenenhaus ähnlich wie in einem bezirksgerichtlichen  Gefangenenhaus. Ein Gefängnismeister mit zwei Gehilfen führte den Gefängnisbetrieb. Nach dem II. Weltkrieg wurde die Verwaltung  von der Justizwache übernommen. Damals war der Personalstand mit 24 Wachebeamten verhältnismäßig gering.


Ab dem Jahre 1933 und in weiterer  Folge war das Haus ständig überbelegt. Bis zu 500 Gefangene waren damals untergebracht.

 

An Kriegsschäden bekam das Gebäude einige Brandbombentreffer ab und die Gefangenenhauskapelle im Gerichtsgebäudetrakt wurde restlos zerstört.


Mit Ausbruch des Krieges im Jahre 1939 wurden Gefangenenarbeitskräfte der am Stadtrand von Innsbruck gelegenen Ziegelei Norer zur Verfügung gestellt. Im Jahre 1941 hat die Justizverwaltung die Ziegelei Norer mit dem gesamten Areal angekauft. Nach dem Krieg hat die Justiz in Eigenregie den Ziegelindustriebetrieb erst richtig übernommen und begonnen dieses Werk zu einer leistungsfähigen Ziegelei auszubauen. Es wurden auf diesem Areal auch Notunterkünfte für die arbeitenden Gefangenen errichtet, um den täglichen Transport zwischen dem Gefangenenhaus und der Ziegelei  zu vermeiden.
Diese Notunterkünfte wurden einerseits baufällig, andererseits waren sie vollkommen ungeeignet für die Unterbringung von Gefangenen. Das Bundesministerium für Justiz hat sich daher entschlossen als Ersatz für die Notunterkünfte feste Bauten zu errichten. Damit war das Zeichen für die Errichtung des neuen Gefangenenhauses gegeben. Die Landesbaudirektion übernahm sowohl die Planung als auch die Bauausführung für diesen Neubau.
Mit der Realisierung wurde im August 1960 begonnen und zwar auf dem justizeigenen Areal im Ausmaß von 22 Hektar. Weiters standen 15 Hektar Pachtgrund vom Stift Wilten und dem Schneidergrund der eigenen Ökonomie zur Bewirtschaftung zur Verfügung.
Um die Kosten des Neubaus möglichst gering zu halten, wurde die meiste Arbeit durch Gefangene ausgeführt und von Firmen beaufsichtigt.
Der Bau bestehend aus dem Zellentrakt mit einer Belagsfähigkeit von 409 Insassen, dem Verwaltungstrakt und dem Wirtschafttrakt wurde im März 1967 fertig gestellt und am 10.04.1967 bezogen.
 

Die weiblichen  Gefangenen wurden anfangs in einer eigenen Abteilung des neu errichteten Gefangenenhauses untergebracht. Zwischen 1. und 15. März 1968 wurde mit den Bau eines eigenen Frauentraktes begonnen, welcher im Juli 1972 fertig gestellt und am 10.08.1972 bezogen werden konnte. Die Normalbelagsfähigkeit wurde für 44 Frauen festgelegt, später auf 28 Plätze reduziert.
Im Erdgeschoß des Frauentraktes wurde eine Wäscherei mit Wäscheinstandsetzungsräumen eingerichtet. Weiters wurde im 2. Obergeschoß des Frauentraktes eine Personalwerksküche, eine Kantine, ein Speisesaal sowie ein Clubraum etabliert.
 

Weitere wichtige Baumaßnahmen waren die Errichtung eines Werkstättengebäudes sowie die Errichtung von Personalwohnhäusern und eines Ledigenwohnheimes.