Zur Hauptnavigation [1] Zum Inhalt [2] Zum Untermenü [3]

Geschichtliches

Historische Entwicklung des Gebäudes

Das heutige Gerichtsgebäude in der sogenannten „Neuen Zeile“ mit dem reich­gegliederten Erker und am Fuße des aus Hagauer Marmor (Kramsach) bestehenden Erkerzopfes findet man die eingemeißelte Jahrzahl 1535. Über diesem Erker befindet sich ein polygonales Glockentürmchen in spätgotischer Form. Der Innenhof mit einer alten gewendelten Treppenanlage besteht ebenfalls aus einem gotischen Kern.

Bis zum Jahre 1813 diente das Gebäude der Stadt als Rathaus, anschließend wurde es im Tauschwege der Landesregierung überlassen.

Aber es zeigte sich bald, dass die vorhandenen Räume für die Gerichtsbarkeit nicht ausreichten. Es wurde daher im Jahr 1836 das angrenzende Gebäude dazugekauft. Diese beiden Gebäude erscheinen heutzutage als ein Ganzes. Im Jahre 1855 wurde beim Gerichtsgebäude noch einmal eine markante Änderung durchgeführt. Es gab keine andere Möglichkeit, als die Landstraße an das Gerichtsge­bäude heranzuführen, indem es tunnelartig durchbrochen wurde, um eine Durchfahrt für die damaligen Fuhrwerke zu ermöglichen. Dieses Tor wurde Neu-Tor, später auch Gerichtstor genannt.


Baulicher Ablauf

Der alte Kern des Gebäudes, ein gotischer Innenhof mit Treppenanlage und überwölbten Umgängen wurde restauriert und in den ursprünglichen Zustand versetzt. Die Marmorsäulen des Innenhofes mussten steinmetzmäßig bearbeitet werden. Neben der gotischen Wendeltreppe, die nur noch als Fluchtweg benützt wird, kam ein neues Treppenhaus in Stahlbetonwendelkonstruktion mit Glaswand zur Ausführung. Und so konnte das vorhandene Hauptstiegenhaus herausgenommen werden. Dies ergab außerdem die Möglichkeit, die ehemalige Fußgängerpassage im Gebäude zu verlegen. Die alten, sanierungsbedürftigen Gewölbe im ehemaligen Zellentrakt durften mit Zustimmung des Bundesdenkmalamtes abgetragen werden.

Der Großteil der restlichen Deckenkonstruktionen ergab auch, dass diese den statischen Anforderungen nicht entsprechen. Die bestehende Dachstuhlkonstruktion erhielt eine neue Vollschalung mit roter Biberschwanzeindeckung.

Im Zuge der Sanierungsarbeiten kam man zum Entschluss, die Fenster, die nicht mehr den Richtlinien entsprachen, zu erneuern. Der gesamte Fassadenverputz musste abgeschlagen werden, und die Fassade wurde mit einem Thermoputz versehen. Die neue Heizanlage wird mit Fernwärme der Gemeinde Rattenberg versorgt.

Das Gebäude besteht aus dem Erdgeschoss mit 3 Obergeschossen. Im Erdgeschoss sind neben der Fußgängerpassage ein Geschäftslokal, eine Einlaufstelle und ein Versteigerungsraum mit Lager untergebracht.

Im ersten und zweiten Obergeschoss findet man Büros, Grundbuch und Verhandlungssäle. Das dritte Obergeschoss dient vor allem dem Wohnen.

Außerdem liegen noch der Sozialraum und das Archiv auf dieser Ebene.